24h Duisburg

Letztes Wochenende stand meine Premiere beim 24-Stunden-Mountainbike-Rennen im Duisburger Landschaftspark als Solofahrer auf dem Programm. 2011 bin ich dort im 4er-Team angetreten, somit war mir bereits das Event als auch die Strecke bekannt. Neu war die Tatsache als Einzelkämpfer an den Start zu gehen. Da ich mich bereits Ende September 2012 angemeldet hatte (die Veranstaltung war in Sekunden ausgebucht), blieb mir aber ja genug Zeit mich entsprechend vorzubereiten.

Also freitags ab in den Landschaftspark, Startunterlagen abgeholt und den geliehenen Bus an der Strecke positioniert (als Einzelstarter bekommt ja auf jeden Fall einen Platz an der Strecke). Da wir aber sehr spät dran waren (die meisten stehen wohl direkt bei Öffnung des Geländes um 10:00 Uhr auf der Matte) haben wir einen Platz welcher nur durch überqueren der Strecke zugänglich war zugeteilt bekommen. Leider gab es dort auch keinen Strom, was natürlich im Anbetracht der gerade herrschenden Temperaturen auch nicht gerade optimal war.

Samstagmorgens gab es dann die obligatorische Ansprache an die Teamleader. Danach machte ich mich dann auch so langsam startklar, so dass ich dann gegen 11:30 Uhr im Startblock stand.

24h-duisburg-start

Start war um 12:00 Uhr und wir Einzelfahrer gingen zuerst auf die Strecke. Zusammen mit den nach uns gestarteten Zweierteams ging es dann auf eine verkürzte Einführungsrunde, welche allerdings nicht gewertet wurde. Nicht mal richtig eingerollt hatte ich dann am Ende der zweiten Runde auch schon direkt einen Platten am Hinterrad. Habe mich dann entschlossen den Schlauch auf der Strecke zu tauschen. Beim Aufpumpen des Ersatzschlauches riss mir allerdings das Ventil ab. Also Runde zu Ende laufen (damit diese auch gewertet wird) und dann ab durch die Wechselzone zum Bus und dort den defekt beheben. Dabei war mir freundlicherweise ein Fahrer vom benachbarten Zweierteam behilflich. Trotzdem verlor ich durch die ganze Aktion ca. 25 Minuten (also in etwa eine Runde) und war nun erst mal letzter.

Danach lief es aber besser und ich pendelte mich bei Rundenzeiten um die 25 Minuten ein. Nach etwas mehr als 7 Stunden Fahrzeit (und 16 Runden) folgte dann die erste planmäßige Pause. Meine Betreuer kümmerten sich um mein Rad (Lichtmontage, Kette säubern/ölen und Luftdruck checken) und ich nutze die Zeit zum Essen. Nach ca. 30 Minuten Stillstand ging ich wieder auf die Strecke.

Ab 19:00 Uhr wurde dann auch wie vom Veranstalter angekündigt ein Anstieg aus dem Programm genommen. Langsam wurde es dunkel und die Sichtverhältnisse durch den vielen Staub immer problematischer. Trotz 900 Lumen Kopflampe fuhr man bei jedem Anstieg und bei jeder Abfahrt gefühlt in eine Staubwand. Dadurch wurden auch die Rundenzeiten langsamer, teilweise brauchte ich nun 30 Minuten pro Runde. Kurz bevor zwei meiner Betreuer gegen 23:30 Uhr den Heimweg antreten wollten legten wir noch mal einen Bikecheck ein, dadurch hatte ich ca. weitere 15 Minuten Stillstand.

Die zweite richtige Pause legte ich um 01:00 Uhr ein. Die ersten 15 Minuten habe ich genutzt um mich mal ein bisschen zu säubern und mir neue Sachen anzuziehen. Danach habe ich noch was gegessen und einfach mal 45 Minuten ?gechilled?. Dieses Break war goldrichtig getimed und ich hatte somit bereits eine weitere Stunde der schwierigen Nachfahrt überwunden. Um 02:00 Uhr ging es dann wieder bei immer noch schwierigen Bedingungen auf die Strecke. Die Strecke war nun deutlich leerer und es waren überwiegend schnelle Fahrer unterwegs. Von nun an legte ich alle 3 Runden eine Kurzpause am Verpflegungsbereich des Veranstalters ein. Kurz ein bisschen was essen, Getränkeflaschen auffüllen und Brille säubern lassen. So ging es dann weiter durch die Nacht bis es irgendwann hell wurde.

Morgens gegen 07:00 Uhr legte ich dann die nächste geplante Pause ein. Kurz frühstücken und ein Toilettengang, durch den ich aber aufgrund der langen Wartezeit leider sehr viel Zeit verlor. Insgesamt kamen so die nächsten 55 Minuten Stillstand zu Stande.

Danach lief es aber richtig gut, da ich mein realistisches Ziel (40 Runden) vor Augen hatte war ich zusätzlich motiviert. Außerdem war es ja wieder hell und ich konnte somit wieder schneller fahren. Es folgten also drei schnelle Runden und Runde 40 war dann auch mit 21:31 Minuten die mit Abstand schnellste. Da ich noch ca. 2 ½ Stunden Zeit hatte konnte ich also noch einige Bonusrunden sammeln und fuhr von da ab wieder konstante Rundenzeiten um die 25 Minuten.

Am Ende standen 47 Runden (383 Km und 4100 Hm) auf der Habenseite. Dies bedeutet den 10. Platz in der Männer-Hauptklasse und Platz 18 von allen Solofahrern Overall. Die Kurzpausen (Brille säubern, Flasche auffüllen etc.) mal nicht mitgerechnet hatte ich ca. 3 Stunden und 5 Minuten Pause bzw. Stillstand (Bikecheck, Defekt).

24h-duisburg-ziel

Die 24 Stunden gehen auf jeden Fall schneller rum als man sich das erst mal vorstellt. Insofern war es insgesamt betrachtet weniger hart als befürchtet. Schwierig sind auf jeden Fall die Nacht (schlechte Sicht und wenig Zuschauer) und die Abfahrten auf der ausgewaschenen Strecke. Diese belasten die Handgelenke/Hände schon sehr stark. Ab einem gewissen Zeitpunkt (bei mir Sonntagmorgen nach dem Frühstück) fährt eh nur noch der Kopf. Es hat auf jeden Fall die ganze Zeit Spaß gemacht, ich hatte keine Krise, wurde nicht müde und hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl leistungsmäßig einzubrechen. Gefühlt hätte ich definitiv noch weiter fahren können. Bin also rundum zufrieden!

RuhrtalRadweg Nonstop

Den RuhrtalRadweg bin ich in der Vergangenheit ja schon zwei Mal gefahren, allerdings noch nicht komplett an einem Tag. Da ich eh noch eine lange Tour mit dem neuen 29er absolvieren wollte, habe ich mich letzten Mittwoch (10.07.) mal wieder auf den Weg gemacht:

Start 06:20 Uhr an der Ruhrquelle.
rtrw01-quelle
Halbzeitpause in Iserlohn.
rtrw02-haelfte

rtrw03-rheinorange
Ankunft an der Rheinorange nach ca. 250 Km und 10:23 Std. Fahrzeit Netto. Habe mich unterwegs mehrfach verfahren, alleine dreimal in und um Olsberg, dann noch in Fröndenberg und Duisburg. Außerdem wird die Strecke aktuell über zwei Umleitungen geführt. Nach einem kurzen Stopp an der Rheinorange ging es dann wieder zurück Richtung Heimat, so dass ich am Ende 275 Km und ca. 1150 Hm, in 11:44 Std. Fahrzeit (13:19 Std. Brutto) absolviert hatte. Alles in allem ein guter Materialcheck und eine gelungene Generalprobe für das 24-Stunden-Rennen in Duisburg.