(Schöne) Schinderei Münster-Marathon

Das schöne Wetter der letzten Tage und Wochen freut mich natürlich, für sportliche Aktivitäten wie Radrennen, Marathons und ähnlichem wären mir ehrlich gesagt ein paar Grad weniger aber lieber.
Beim Startschuss des Münster-Marathons Gestern um 09:00 Uhr waren die Temperaturen aber noch erträglich und auf den ersten 10 Kilometer spendeten die Häuser der Münsteraner Innenstadt noch genügend Schatten. Um den Versuch zu unternehmen an meiner bisherigen Bestleistung zu kratzen, wenigstens aber so viele Kilometer wie möglich bei noch erträglichen Temperaturen zu sammeln bin ich mit einen Schnitt von 12 Km/h gestartet.
Die erste Getränkeversorgung machte ich dann bei Kilometer 15, anscheinend viel zu spät wie sich später noch rausstellen sollte. Bei Kilometer 18 bekam ich (und ein paar andere Läufer ebenfalls) Besuch von einem Wettkampfrichter, der uns aufforderte die Kopfhörer der MP3-Player abzusetzen. Laufen ohne Musik ist ja nicht so mein Ding, aber okay. Das Verbot war angesagt, da kann man dann schlecht meckern (haben wir dann auch nicht gemacht). Zeitgleich habe ich festgestellt dass mein Puls sich in für diese Art von Belastung ungewöhnliche Regionen Richtung Maximalpuls aufmacht. Nicht gut! Habe dann erst mal das Tempo etwas reduziert und die nächsten Verpflegungspunkte ausgiebig genutzt.
Die Halbmarathon-Durchgangszeit war mit 1:47:05 noch ganz passabel, doch danach ging es tempomäßig kontinuierlich bergab. Also Korrektur, neues Ziel: Unter 4 Stunden ankommen. Von da an habe ich dann jeden VP und jeden Wasserschlauch den uns die Anwohner entgegenstreckten mitgenommen. Bei Kilometer 25 habe ich mir dann sicherheitshalber schon mal eine Packung Magnesium Direkt eingeworfen, leider ebenfalls viel zu spät.
Bei Kilometer 32 kam dann das, was ich schon befürchtet hatte: Krämpfe in beiden Beinen! Laufen ging nicht mehr, also erst mal gehen. Nächste Korrektur: (lebend) ankommen. Habe dann schon mal hochgerechnet wie lange ich wohl brauchen werde wenn ich bis zum Ende gehen muss. Bei Kilometer 35,5 glückte dann der Versuch wieder ein wenig zu laufen. Immerhin! Habe mich dann größtenteils laufend bis zum Ende durchgequält, die letzten beiden Kilometer gingen sogar wieder ganz gut.
Die Zeit war mit 04:31:45 natürlich weit von dem entfernt was ich mir ursprünglich vorgenommen hatte, in erster Linie war ich aber froh den Lauf überhaupt irgendwie gefinished zu haben. Trotz aller Schinderei sollen die zahlreichen Zuschauer und wirklich großartige Atmosphäre aber nicht unerwähnt bleiben. Das hat wirklich Spaß gemacht! Würde den Münster-Marathon wohl noch mal laufen, aber nicht mehr bei so Temperaturen.

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